Hanf

Hanf Geschichte Deutschland

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Inhaltsübersicht

Hanf Geschichte - begann in China

Archäologische Funde belegen, dass bereits die Menschen der Jungsteinzeit Hanf gekannt und genutzt haben. Dabei sammelten sie nicht nur die nahrhaften Samen, sondern verarbeiteten auch bereits die Fasern. Die Kultivierung von Hanf begann vor rund 6000 Jahren in China. Dabei lieferte er den Chinesen nicht nur Nahrung, sondern darüber hinaus den Rohstoff für Seile und Stoffe. Auch das erste Papier hat seinen Ursprung im Land der Morgenröte und bestand aus Hanf.

Hanf als Heilmittel

Die heilenden Eigenschaften des Hanfs waren ebenfalls früh bekannt. So empfahl ihn der mythische Urkaiser Shennong (um 2800 v. Chr.) in seiner pharmakologischen Abhandlung über 365 Heilpflanzen als Mittel gegen weibliche Schwäche”, Gicht, Rheuma, Malaria, Verstopfung und viele andere Beschwerden.

Hanf für rituelle Zwecke

Aber auch bei rituellen Zwecken kam er zum Einsatz – insbesondere im Rahmen des Totenkults. Das belegen Reste von hoch psychoaktiven Hanfsorten, die in Gräbern aus dem letzten vorchristlichen Jahrtausend gefunden wurden. Die Pflanzen waren sowohl als Grabbeigaben, aber auch als Räucherwerk beim Begräbnisritual gedacht.

Hanf nach Europa

Von seiner Heimat Zentralasien aus breitete sich der Hanf zunächst in weitere Gebiete Asiens aus, bevor er über Handels routen nach Indien sowie zu den antiken Hochkulturen im heutigen Irak gelangte. Von dort aus verbreitete er sich über die Arabische Halbinsel bis ins südliche Afrika. Nach Europa brachten den Hanf die Skythen, ein Reiternomadenvolk aus dem heutigen Südrussland. Mit Christoph Kolumbus erreichte der Hanf schließlich die sogenannte neue Welt.

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhun derts war Hanf die weltweit am häufigsten angebaute Nutzpflanze. Dabei war er nicht nur ein wichtiger Nahrungslieferant. Mit Flachs, Nessel und Wolle war Hanf der wichtigste Rohstoff für die Textilher stellung, wobei neben Ober- und Arbeits bekleidung auch Nutztextilien wie Schuhe, Teppiche, Decken und Handtücher aus Hanf gefertigt wurden.

Nicht nur die Gutenberg-Bibel entstand aus Hanfpapier, viele der alten Meister malten ihre Kunstwerke auf Leinwänden aus Hanf. Dabei verwendeten sie häufig Farben, denen Hanföl beigemischt war, das auch deren Lampen zum Leuchten brachte. In Amerika, wo sich der Hanf Anfang des 17. Jahrhunderts schnell zu einem der Haupterzeugnisse entwickelte, galt er in einigen Teilen des Landes sogar als Zahlungsmittel.

hanf geschichte

Seine Blütezeit in Europa erlebte der Hanf ebenfalls im 17. Jahrhundert, in dem sich auch die Segelschifffahrt auf ihrem Höhepunkt befand. Das ist insofern kein Zufall, als die Segel sowie das gesamte Tauwerk der damaligen Schiffe aus Hanf fasern hergestellt wurden – ebenso wie die Kleidung der Seeleute, die jeweils gehisste Flagge und die verwendeten Netze sowie Seekarten.

Auch in der Medizin wurde dem Hanf zu dieser Zeit besondere Bedeutung zuteil. Überall in Europa – und darüber hinaus – war er als Heilmittel anerkannt und gebräuchlich. So zählte beispielsweise die seinerzeit in jeder Apotheke erhält liche Hanf-Tinktur zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch zu den meist verordneten Arzneien.

Zahlreiche Erfindungen im Rahmen der Industrialisierung ermöglichten schließlich die Nutzung billigerer Rohstoffe, sodass Hanf im 18. und 19. Jahrhundert massiv an Bedeutung verlor. Zudem wurden immer mehr Menschen süchtig, insbesondere nach Opium, Kokain und Heroin. Entsprechend gab es vermehrt Bestrebungen, die Ver fügbarkeit und den Umgang mit diesen Drogen zu reglementieren.

Dass in diesem Zuge auch Cannabis verboten wurde, ist zu einem Gutteil nicht gesundheitlichen Bedenken, sondern handfesten wirtschaft lichen Interessen geschuldet. Spätestens seit dem Einheits abkommen über die Betäubungs mittel von 1961, einer UN-Kon vention gegen narkotische Drogen, ist der Anbau von Hanf, auch von THC-armem Nutzhanf, nahezu weltweit verboten.

Nach jahrzehntelanger Verteufelung als Einstiegsdroge ist seit den 1990er-Jahren weltweit ein Trend zur Entkriminalisie rung und Legalisierung zu beobachten. Man besinnt sich wieder auf die inzwi schen auch wissenschaftlich belegte Heilwirkung des Hanfs sowie auf dessen Vorzüge als ökologisch nachhaltigen Rohstoff.

Hanf Geschichte Deutschland

Die geschichte von hanf in Deutschland darf Nutzhanf seit 1996 und Medizinalhanf seit 2017 wieder industriell angebaut werden, allerdings nur unter strengen Auflagen. Ebenfalls seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland legal „auf Rezept” erhältlich. Doch so ganz ist es dem Hanf- trotz aller Fortschritte – immer noch nicht gelungen, sein Drogen-Image abzuschütteln.

Hanf in Deutschland - ACHTUNG!

In Deutschland ist Privatpersonen der An bau von Pflanzen der Gattung Cannabis (die übrigens nahe Verwandte des Hopfens sind) verboten und er wird als Straftat ge ahndet. Das gilt unabhängig davon, ob der betreffende Hanf einen hohen oder niedrigen THC-Gehalt hat sowie zu welchem Zweck und in welcher Menge er angebaut wird.

Eine Pflanze im Blumentopf auf dem heimischen Fensterbrett reicht bereits aus, um Polizei und Staatsanwalt auf den Plan zu rufen!

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