Hanf

Das ABC des Cannabis-Anbaus: Ein komplettes DIY-Handbuch

Zufriedene DYI Cannabis-Gärtnerin
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Michael Burkhardt

Michael ist seit über 6 Jahren in der CBD Branchetätig.
Die positiven Erfahrungen haben Michael zu einem echten Fan gemacht.

In Deutschland ist der Cannabis-Anbau legal, begleitet von bestimmten Richtlinien für den Heimanbau. Diese Entwicklung folgt auf die Entscheidung der deutschen Regierung, die kontrollierte Abgabe von Cannabis zu nicht-medizinischen Zwecken zu legalisieren [1][2]. In zwei Schritten soll das Gesetz implementiert werden, wobei der erste Schritt den privaten Anbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen und den nicht-kommerziellen gemeinschaftlichen Anbau in Verbänden umfasst [2]. Dies setzt einen Meilenstein für Enthusiasten des Cannabis-Anbaus und öffnet die Tür für alle, die lernen wollen, wie man Weed einfach zu Hause anbaut.

Mit der neuen Regulierung wächst das Interesse am Anbau von Cannabis zunehmend, was den Bedarf an einem umfassenden DIY-Handbuch zur Cannabiszucht verdeutlicht. Von der Auswahl der richtigen Sorten über die Vorbereitung des Anbauortes bis hin zu Erntetechniken und dem Umgang mit Cannabis-Pflanzenproblemen – dieser Artikel deckt alles ab, was man zum erfolgreichen Anbau benötigt. Zusätzlich zu rechtlichen Hinweisen wird das Augenmerk auch auf die verantwortungsvolle Zucht und den Konsum gelegt, betont durch Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen und das Verbot von Werbung und Sponsoring [2]. Dieser Leitfaden ist Ihr Wegweiser durch die Welt des Cannabis-Anbaus, von den Samenkeimlingen bis hin zur ertragreichen Ernte.

Inhaltsverzeichnis

Rechtliche Überlegungen beim Cannabisanbau

Mit dem Inkrafttreten des Cannabisgesetzes (CanG) in Deutschland ergeben sich für den Anbau von Cannabis zu Hause neue rechtliche Rahmenbedingungen, die jeder Hobbygärtner kennen sollte:
  • Allgemeine Bestimmungen:
    • Ab dem 1. April 2024 ist der private und nicht-kommerzielle gemeinschaftliche Anbau von Cannabis für Erwachsene legalisiert [2].
    • Erwachsene dürfen bis zu drei Cannabis-Pflanzen für den persönlichen Gebrauch anbauen und bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen [2].
    • Der Konsum ist in privaten Räumen erlaubt, jedoch nicht in der Öffentlichkeit [3].
  • Anbauvereinigungen und Mengenbeschränkungen:
    • Cannabis darf innerhalb von nicht-kommerziellen Anbauvereinigungen geteilt werden, mit maximal 500 Mitgliedern. Es gilt eine Begrenzung von 25g pro Tag und 50g pro Monat [2].
    • Die Landesregierungen können die Anzahl der Anbauvereinigungen auf eine pro 6.000 Einwohner pro Bezirk oder Stadt begrenzen [2].
  • Sicherheits- und Gesundheitshinweise:
    • Cannabisverpackungen müssen Gesundheitswarnungen und Informationen zu Risiken sowie Kontaktdaten für Beratungs- und Behandlungsdienste enthalten [2].
    • Der öffentliche Konsum von Cannabis ist in bestimmten Bereichen, wie innerhalb von 100 Metern von Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, Sportanlagen und öffentlichen Verkehrsmitteln, eingeschränkt [2].
Zusätzlich zielt das Cannabisgesetz darauf ab, den Gesundheitsschutz für Konsumenten zu verbessern, präventive Maßnahmen und Aufklärung zu Cannabis zu stärken, den illegalen Cannabis-Markt zu bekämpfen und den Jugend- und Verbraucherschutz zu stärken [2]. Es beinhaltet Regelungen für regelmäßige Bewertungen, um die Auswirkungen auf die Gesellschaft, einschließlich der Effekte auf Jugendliche und den illegalen Cannabis-Markt, zu beurteilen [2]. Der Verkauf oder die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige bleibt strafbar, mit erhöhten Mindeststrafen für bestimmte Vergehen [2]. Diese rechtlichen Überlegungen sind essenziell für jeden, der in Deutschland Cannabis anbauen möchte. Sie dienen nicht nur dem Schutz des Einzelnen, sondern auch der Gesellschaft als Ganzes.
Cannabis Sativa und Cannabis Indica im Vergleich
Bild: Adobe Stock Images

Auswahl der richtigen Cannabis-Sorten

Cannabis-Sorten lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: Indica, Sativa und Hybrid. Jede dieser Sorten hat ihre eigenen charakteristischen Merkmale und Vorteile, die bei der Auswahl berücksichtigt werden sollten:

  • Indica-Sorten:
    • Wachstumsmerkmale: Typischerweise kürzer, breiter und mit breiteren Blättern. Sie haben eine schnellere Blütezeit und eignen sich besser für kältere Klimazonen mit kurzen Sommern [11].
    • Effekte: Bekannt für ihre entspannenden und beruhigenden Wirkungen, die oft zu einem „stoned“ Gefühl und stärkeren körperlichen Empfindungen führen. Diese Sorten werden häufig zur Schmerzlinderung, Muskelentspannung und als Schlafhilfe verwendet [11].
    • Beliebte Indica-Sorten: Northern Lights, Granddaddy Purple, Blueberry [11].
  • Sativa-Sorten:
    • Wachstumsmerkmale: In der Regel größer, dünner und mit schmaleren Blättern sowie größeren Abständen zwischen den Knoten. Sie benötigen mehr Zeit zum Blühen und gedeihen in warmen Klimazonen mit langen Sommern [11].
    • Effekte: Werden mit Energie, Kreativität und erhöhtem mentalen Fokus in Verbindung gebracht. Oft verwendet, um die Stimmung zu heben, soziale Interaktionen zu fördern und Symptome von Depressionen zu lindern [11].
    • Beliebte Sativa-Sorten: Jack Herer, Green Crack, Durban Poison [11].
  • Hybrid-Sorten:
    • Merkmale: Eine Mischung aus Indica- und Sativa-Genetik, was zu einer Kombination von Effekten führt. Indica-dominante Hybride neigen dazu, entspannender zu wirken, während Sativa-dominante Hybride eher energetisierend sind [11].
    • Chemische Zusammensetzung: Die unterschiedlichen Effekte von Indica- und Sativa-Sorten sind größtenteils auf ihre chemische Zusammensetzung zurückzuführen, insbesondere auf die Ebenen der Cannabinoide und Terpene. Indica-Sorten haben in der Regel höhere CBD- und niedrigere THC-Werte, was zu einem entspannenderen Effekt führt, während Sativa-Sorten höhere THC- und niedrigere CBD-Werte aufweisen, was zu einem energetischeren Effekt führt [11].
    • Cannabis ruderalis: Dieser dritte Strang ist vor allem wegen seiner Autoflowering-Eigenschaften bekannt, was bedeutet, dass sie automatisch blüht, unabhängig von der Lichtexposition. Ruderalis-Sorten sind weniger verbreitet für den alleinigen Anbau, werden aber oft verwendet, um Hybridsorten zu erzeugen, die die Autoflowering-Eigenschaften besitzen. Ruderalis zeichnet sich durch einen schnelleren Wachstumszyklus aus und ist gegenüber kaltem Klima widerstandsfähiger als Sorten der Indica- oder Sativa-Arten [11].

Die Wahl zwischen Indica und Sativa oder das Finden des richtigen Gleichgewichts in einer Hybrid-Sorte hängt von persönlichen Vorlieben und gewünschten Effekten ab [11]. Es ist entscheidend, eine Sorte zu wählen, die für das Klima und die Anbaubedingungen geeignet ist. Einige Sorten eignen sich besser für kältere Klimazonen, während andere für wärmere Klimazonen besser geeignet sind [13]. Hochwertige Samen sollten aus spezialisierten Geschäften oder online gekauft werden. Es ist wichtig, die richtige Sorte für die eigenen Bedürfnisse zu wählen. Allgemein haben weibliche Pflanzen eine höhere Konzentration an Cannabinoiden und eignen sich besser für den Anbau. Um sicherzustellen, dass eine weibliche Pflanze angebaut wird, kann man feminisierte Samen kaufen [9]. Wir im Wundermittel.Store haben eine Auswahl aus besonders guten Hybridsorten mit verschiedenen Anteilen an Indica- und Sativa-Genetik und daher auch sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Schau Dir das Sortiment und die Beschreibungen in Ruhe an und triff dann Deine Wahl!

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Cannabis Indica zuhause am Fenster
Bild: Midjourney

Wahl und Vorbereitung des Anbauortes

Bei der Wahl und Vorbereitung des Anbauortes für Cannabis gibt es einige wichtige Überlegungen, die man beachten sollte:

  • Indoor vs. Outdoor Anbau:
    • Indoor-Anbau bietet mehr Kontrolle über Licht und Umgebung, was besonders wichtig für die Steuerung des Wachstumszyklus der Cannabis-Pflanze ist [12].
    • Outdoor-Anbau ist im Allgemeinen kosteneffektiver, benötigt aber mehr Platz und ist von den klimatischen Bedingungen abhängig [12].
  • Standortwahl:
    • Der gewählte Standort sollte möglichst viele Sonnenstunden erhalten, minimaler Windbelastung ausgesetzt sein und Privatsphäre bieten, um unerwünschte Aufmerksamkeit zu vermeiden [15].
    • Es ist wichtig, dass der Boden für den Cannabis-Anbau geeignet ist. Ideal ist es, eigenen Boden mitzubringen, falls der vorhandene Boden nicht geeignet ist [15].
  • Vorbereitung des Bodens:
    • Zur Verbesserung der Bodenqualität wird empfohlen, organische Düngemittel wie Guano, Wurmhumus, Blutmehl und Knochenmehl zu verwenden [13].
    • Der pH-Wert des Bodens sollte getestet werden und zwischen 5,8 und 6,5 liegen, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten [13].

Zusätzliche Tipps für den erfolgreichen Anbau:

  • SCROG-Anzuchttechnik: Diese Methode ist bei Outdoor-Gärtnern beliebt, die die Höhe ihrer Pflanzen reduzieren möchten. Sie beinhaltet das Weben der Pflanzenzweige durch ein Netz, was das laterale Wachstum fördert und den Ertrag erhöht [13].
  • Biologischer Anbau: Viele Outdoor-Gärtner bevorzugen den Verzicht auf chemische Pestizide und Düngemittel und setzen stattdessen auf natürliche Methoden. BioTabs ist hierbei eine beliebte Wahl für natürliche Pestizide und Düngemittel [13].
  • Hilfreiche Tipps: Regelmäßige Kontrollen der Pflanzen auf Schädlinge und Krankheiten sowie die Aufrechterhaltung einer feuchten, aber nicht wassergesättigten Bodenbeschaffenheit sind entscheidend. Einige Gärtner verwenden auch wasserabsorbierende Gelkristalle, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten [13].

Diese Überlegungen und Tipps helfen dabei, den optimalen Anbauort für Cannabis zu wählen und vorzubereiten, um eine erfolgreiche Ernte zu gewährleisten.

Werkzeuge für den Cannabis-Anbau

Notwendige Werkzeuge und Ausrüstung

Um eine erfolgreiche Cannabiszucht zu gewährleisten, ist die richtige Ausrüstung unerlässlich. Hier sind die notwendigen Werkzeuge und Geräte zusammengefasst:

  • Anbauausrüstung:
    • Bonsanto Growbox: Bereits erfolgreich getestet und mit optimal aufeinander abgestimmten Komponenten für das beste Wachstum der Pflanzen. Keine zusätzlichen Messgeräte notwendig [16].
    • Pflanztöpfe: Unverzichtbar für eine kontrollierte Umgebung. Regulieren Feuchtigkeit, Temperatur und Belüftung und schützen die Wurzeln vor Schädlingen und Krankheiten [16].
    • Beleuchtung: Ersetzt das natürliche Sonnenlicht beim Indoor-Anbau und beeinflusst den Wachstumszyklus. Energiesparende LED-Lampen werden empfohlen [16].
    • Reflektionsfolie: Steigert die Lichtreflexion in der Growbox und sorgt dafür, dass alle Pflanzenteile ausreichend Licht erhalten. Reduziert Kosten ohne den Stromverbrauch zu erhöhen [16].
  • Umweltkontrolle:
    • Ventilator: Sorgt für CO2- und Frischluftzufuhr, verbessert die Luftzirkulation, verhindert Schimmelbildung und reguliert Temperatur sowie Feuchtigkeit [16].
    • Aktivkohlefilter: Vermindert Pflanzengerüche, filtert Schadstoffe und Partikel und reinigt die Luft. Hält Schädlinge und Krankheiten fern und hilft, das Klima stabil zu halten [16].
    • Thermo-Hygrometer: Misst Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Anbaubereich, um optimale Umweltbedingungen zu gewährleisten [17].
  • Pflanzenpflege:
    • Grow Erde: Bietet eine ausgewogene Basis für das Pflanzenwachstum, speichert Feuchtigkeit, enthält Mikroorganismen und reguliert den pH-Wert [16].
    • Dünger: Beschleunigt das Pflanzenwachstum, stärkt die Pflanzengesundheit und schützt vor Schädlingen und Krankheiten [16].
    • Messgeräte: Ermitteln den pH-Wert, EC-Wert, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit [16].
    • Zeitschaltuhr: Steuert die Beleuchtung beim Indoor-Anbau, optimiert den Stromverbrauch und automatisiert elektronische Geräte wie Beleuchtung, Belüftung und Bewässerung. Geeignet für längere Abwesenheiten [16].

Diese Zusammenfassung der notwendigen Werkzeuge und Ausrüstung bietet einen Überblick über die grundlegenden Anforderungen für den erfolgreichen Anbau von Cannabis.

Cannabispflanze beim Keimen
Bild: Midjourney

Samenkeimung und Pflanzenpflege

Die erfolgreiche Keimung von Cannabis-Samen und die sorgfältige Pflege der Pflanzen sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer ertragreichen Ernte. Hier sind einige wichtige Aspekte, die beachtet werden sollten:

Vorbereitung der Samen und Keimung

  1. Auswahl des richtigen Bodens: Der Boden sollte locker, gut durchlässig und reich an organischem Material sein, um das gesunde Wachstum des Cannabis zu fördern [20].
  2. Keimungsmethoden: Zu den Methoden gehören Wasserkeimung, Vorkeimen in feuchten Tüchern, Torfquelltopf, feuchte Anzuchterde und Steinwolle. Diese Methoden unterstützen die ersten Wachstumstage der Hanfsamen, die alle genetischen Informationen enthalten [21][14].
  3. Pflanzung der Samen: Cannabis-Samen sollten etwa 5 mm tief in das Anbaumedium gepflanzt werden. Die ideale Bedingung für Cannabis-Sämlinge umfasst angemessene Feuchtigkeitsniveaus, Düngung und Beleuchtung [22][21].

Pflege der Sämlinge und Vegetationsphase

  • Regelmäßige Kontrollen: Es ist entscheidend, die Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Nährstoffmängeln oder Schädlingen zu überprüfen, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten [20].
  • Wasser und Luftzirkulation: Überwässerung kann zu Wurzelproblemen führen und sollte während der vegetativen Phase vermieden werden. Eine angemessene Luftzirkulation ist ebenfalls entscheidend, um Pflanzengesundheit zu fördern und Schimmelbildung zu verhindern [19].
  • Nährstoff- und pH-Wert-Management: Die Überdüngung der Pflanzen sollte vermieden werden, da dies zu Nährstoffverbrennungen und Schäden an den Pflanzen führen kann. Die Überwachung des pH-Werts des Bodens oder des Anbaumediums ist wichtig, um eine optimale Nährstoffaufnahme sicherzustellen. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen [23][12].

Zusätzliche Tipps

  • Optimale Umweltbedingungen: Neben Boden, Licht, Wasser und Nährstoffen sind Luft und Temperatur ebenfalls wesentliche Anforderungen für den Cannabisanbau. Die Schaffung einer kontrollierten Umgebung, die diese Elemente ausbalanciert, unterstützt das gesunde Wachstum der Pflanzen [12].
  • Beobachtung der ersten Blätter: Die ersten zwei Blätter eines Sämlings sehen anders aus als die späteren Blätter, die typischerweise gezackt sind. Diese Beobachtung hilft, den Fortschritt der jungen Pflanzen zu überwachen [14].
  • Vorbereitung auf die Ernte: Während der Übergangs- und Wachstumsphasen ist es wichtig, die Gesundheit der Pflanzen zu überwachen und ihnen angemessene Nährstoffe und Wasser zu bieten, um sie auf eine erfolgreiche Ernte vorzubereiten [24].

Durch die Beachtung dieser Richtlinien können Anbauer sicherstellen, dass ihre Cannabis-Pflanzen die bestmögliche Pflege erhalten, was zu starken, gesunden Pflanzen und letztendlich zu einer ertragreichen Ernte führt.

Verschiedene Cannabispflanzen in der Wachstumsphase
Bild: Midjourney

Vegetations- und Blütephase

Die Vegetationsphase ist für Cannabis-Pflanzen eine Zeit des intensiven Wachstums, in der sie in Größe und Stärke zunehmen. Es ist wichtig, die Pflanzen während dieser Phase richtig zu pflegen, um eine gesunde Entwicklung und später eine reichhaltige Ernte zu gewährleisten.

  • Lichtzyklus und Nährstoffbedarf:
    • Die Vegetationsphase kann zwischen 3-16 Wochen oder länger dauern, abhängig von der Genetik der Sorte und den Zielen des Anbauers [19].
    • In dieser Phase benötigen die Pflanzen einen Lichtzyklus von 18-24 Stunden Licht pro Tag, um optimales Wachstum zu fördern [19].
    • Cannabis-Pflanzen haben spezifische Nährstoffanforderungen in der Vegetationsphase, mit höherem Bedarf an Stickstoff, Kalium, Magnesium und Kalzium [19].
    • Die ideale Temperatur für Cannabis-Pflanzen in dieser Phase liegt zwischen 20-30°C [19].
  • Trainingstechniken:
    • Techniken wie Topping, Low-Stress Training (LST) und Screen of Green (ScrOG) können angewendet werden, um die Pflanzenhöhe zu kontrollieren und die Erträge zu erhöhen [19] [23] [24] [25] [26].
    • Diese Trainingsmethoden sind am effektivsten während der Vegetationsphase, da sie zu buschigerem Wachstum und besserer Lichtpenetration ermutigen [23] [24] [25] [26].
    • Es wird empfohlen, 1-2 Wochen nach dem Topping oder Beschneiden zu warten, bevor der Lichtzyklus geändert wird, um der Pflanze Zeit zur Erholung zu geben [24].
  • Übergang zur Blütephase:
    • Die Vegetationsphase endet, wenn der Lichtzyklus reduziert wird, was die Blütephase auslöst [19].
    • Während der Blütephase ändern sich die Licht- und Nährstoffanforderungen der Pflanzen. Es ist entscheidend, diesen Übergang sorgfältig zu planen und durchzuführen, um Stress für die Pflanzen zu minimieren und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ernte zu schaffen.

Durch die Beachtung dieser Richtlinien können Anbauer sicherstellen, dass ihre Cannabis-Pflanzen während der Vegetationsphase die bestmögliche Pflege erhalten, was zu starken, gesunden Pflanzen und letztendlich zu einer ertragreichen Ernte führt.

Cannabis Pflanze reif für die Ernte
Bild: Midjourney

Erntezeitpunkt und -techniken

Das richtige Timing und die angewandten Techniken beim Ernten von Cannabis sind entscheidend, um die Potenz und den Geschmack der Ernte zu maximieren. Hier eine schrittweise Anleitung, um den Prozess zu optimieren:

Vorbereitung auf die Ernte

  • 10 Tage vor der Ernte: Beginne damit, die Pflanze nur mit reinem Wasser ohne Zusätze zu gießen, um die Pflanze von Düngemittelrückständen zu befreien [18].
  • 7 Tage vor der Ernte: Stoppe die Düngung der Pflanze, damit sich die Nährstoffreste abbauen können [18].
  • 3-4 Tage vor der Ernte: Reduziere die Lichtdauer um 1-2 Stunden, um die Pflanze auf die Dunkelphase vorzubereiten [18].
  • 1-2 Tage vor der Ernte: Höre auf, die Pflanze zu gießen, um die Feuchtigkeit in den Buds zu reduzieren [18].
  • 24 Stunden vor der Ernte: Halte die Pflanze in völliger Dunkelheit, um den THC-Gehalt zu maximieren [18].

Ernteprozess

  1. Ernte am Morgen: THC-Gehalte sind in den Morgenstunden am höchsten, was die ideale Zeit für die Ernte darstellt [18].
  1. Ernte vorbereiten: Stelle sicher, dass du einen ganzen Tag für die Ernte einplanst und keine anderen Aktivitäten vorsiehst [18].
  1. Schneiden und Trocknen:
    • Schneide die Pflanze oberhalb des Bodens mit einer großen Schere ab [18].
    • Hänge die Pflanze zum weiteren Verarbeiten auf und entferne die großen Fächerblätter sowie die kleineren Blätter [18].
    • Entferne vorsichtig die Buds von der Pflanze und trimme/maniküre die Buds, indem du alle Blätter entfernst, die aus den Buds herausragen. Bewahre die beschnittenen Blätter für die Herstellung von Hash oder Shatter auf [18].

Nach der Ernte

  • Geruchskontrolle: Führe den Prozess in einem geschlossenen Raum mit einem Aktivkohlefilter durch, um Gerüche zu kontrollieren [18].
  • Handhabung: Verwende Handschuhe, um die Buds zu handhaben, um Schimmelbildung und klebrige Finger zu vermeiden [18].
  • Lagerung: Bewahre die geernteten Buds an einem kühlen, dunklen Ort auf, bis sie weiterverarbeitet werden können [18].

Der optimale Zeitpunkt für die Ernte hängt von der gewünschten Wirkung ab: ein milderes High (euphorisch) oder ein Couch-Lock-Effekt (Körperhigh). Die meisten Grower bevorzugen ein ausgewogenes High und ernten, wenn 50% der Trichome milchig und 50% bernsteinfarben sind [28]. Die Empfehlung der Erntezeit durch die Samenbank dient als allgemeine Richtlinie und kann aufgrund natürlicher Faktoren variieren [28]. Die tatsächliche Erntezeit kann durch verschiedene Umweltfaktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtintensität beeinflusst werden [28].

Bild: Midjourney

Trocknen und Aushärten von Cannabis

Das Trocknen und Aushärten von Cannabis ist ein entscheidender Schritt, um die Qualität und Potenz der Ernte zu maximieren. Hier sind die wichtigsten Schritte und Bedingungen, die beachtet werden sollten:

Trocknen von Cannabis

  • Vorbereitung: Cannabis sollte seinen Feuchtigkeitsgehalt von über 70% auf 20-30% reduzieren [31]. Dies erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und Überwachung.
  • Methoden: Es gibt verschiedene Methoden, um Marihuana zu trocknen, darunter das Aufhängen der Pflanzen kopfüber mit oder ohne Blätter oder das Platzieren einzelner Buds auf einem Trockengitter [32].
  • Ideale Bedingungen:
    • Temperatur: Zwischen 15°C und 20°C, wobei die erste Woche näher an 20°C und dann allmählich reduziert wird [32].
    • Luftfeuchtigkeit: 60-70% während der ersten Woche, dann 50-60% für den Rest des Trocknungs- und Aushärtungsprozesses [32].
    • Dauer: Hängt von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wassergehalt ab, dauert in der Regel 10-15 Tage [32].
    • Indikator für Trockenheit: Ein guter Indikator für trockenes Marihuana ist, wenn die Stängel spröde werden und brechen, anstatt sich zu biegen [32].

Aushärten von Cannabis

  • Nach dem Trocknen: Nach der anfänglichen Trocknungsphase werden die Buds in luftdichte Behälter wie Gläser oder Boxen für eine weitere Trocknung und Geschmacksentwicklung gelegt [32].
  • Tägliches Lüften: Behälter täglich für 5 Minuten öffnen, um Feuchtigkeit freizusetzen und eine bessere Aushärtung zu ermöglichen [32].
  • Dauer des Aushärtungsprozesses: Kann von 2 Wochen bis zu 2 Jahren dauern [33].
  • Ideale Aushärtungsbedingungen: Die ideale Umgebung für das Aushärten von Cannabis umfasst eine Temperatur zwischen 16 und 20 Grad Celsius, Dunkelheit und eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 45% und 55% [33] [34] [35].

Durch die Einhaltung dieser Richtlinien können Anbauer sicherstellen, dass ihr Cannabis optimal getrocknet und ausgehärtet wird, was zu einer verbesserten Qualität, Geschmack und Potenz führt.

Cannabis-Buds beim Aushärten in Einmachgläsern
Bild: Midjourney

Häufige Probleme und ihre Lösungen

Beim Anbau von Cannabis können verschiedene Probleme auftreten, die das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen beeinträchtigen können. Hier sind einige der häufigsten Probleme und deren Lösungen:

  • Nährstoffmangel:
    • Stickstoffmangel: Verlangsamt das Wachstum und verursacht Gelbfärbung der Blätter [36].
    • Phosphormangel: Führt zu Wachstumsstörungen und kleineren Blättern mit rot/violetten Stielen [36].
    • Kaliummangel: Verursacht Gelb- oder Braunfärbung der Blattränder und resultiert in kleineren Buds [36].
    • Kalziummangel: Blätter werden gelb und kräuseln sich an den Spitzen, sterben schließlich ab und fallen ab [36].
  • pH-Wert und Nährstoffaufnahme:
    • Nährstoff-Sperre: Verhindert, dass Nährstoffe in die Pflanze gelangen, aufgrund von Überdüngung oder schlechten pH-Werten [36].
    • Idealer pH-Wert: Cannabis-Pflanzen bevorzugen leicht sauren Boden mit einem pH-Wert von ca. 6-7. Bei zu hohem oder zu niedrigem pH-Wert kann die Pflanze Schwierigkeiten haben, Nährstoffe aufzunehmen, was zu Nährstoffmängeln führt [36].
  • Umweltfaktoren und Schädlinge:
    • Licht und Temperatur: Sind entscheidend für optimales Wachstum und Ertrag. Falsche Licht- und Temperaturkontrolle kann signifikante Auswirkungen auf den Cannabis-Anbau haben [37] [38].
    • Schimmel und Mehltau: Häufige Probleme, besonders in feuchten Bedingungen. Vorbeugende Maßnahmen und Lösungen finden sich im folgenden Leitfaden bei paradise-seeds.com [36].
    • Schädlinge: Zu den häufigsten Schädlingen gehören Spinnmilben, Blattläuse, Thripse, Trauermücken und Schnecken/Schnecken. Vorbeugende Maßnahmen gegen Schädlinge und Krankheiten umfassen Hygiene, insbesondere unter künstlichen Anbaubedingungen [36].

Es ist wichtig, regelmäßige Kontrollen der Pflanzen durchzuführen, um frühzeitig Probleme zu erkennen und entsprechend zu handeln. Die richtige Pflege und Aufmerksamkeit können viele dieser Probleme verhindern oder mildern.

Bild: Midjourney

Stress bei Cannabis-Pflanzen und die Auswirkungen

Stress bei Cannabis-Pflanzen kann sowohl nützlich als auch schädlich sein. Es ist wichtig zu wissen, wie man mit Stress umgeht, um eine optimale Pflanzengesundheit und Erträge zu gewährleisten.

Nützlicher Stress

Bestimmte Arten von Stress können positiv sein und helfen, das Wachstum der Pflanzen zu steuern. Zum Beispiel kann Wasserstress, wenn er richtig eingesetzt wird, die Pflanzen dazu anregen, mehr Cannabinoide und Harz zu produzieren. Die Simulation einer Pseudo-Dürre kann Krankheitserreger vermeiden und Pflanzen zur Produktion von mehr Cannabinoiden und Harz anregen. Der Kälteschock, bei dem die Pflanzen mit kaltem Wasser gespült werden, kann ebenfalls zu einer verstärkten Harzproduktion führen​ [39]​.

Schädlicher Stress

Zu viel Wasser kann genauso schädlich sein wie zu wenig. Überschüssiges Wasser im Substrat führt zu Nährstoffaufnahmeproblemen, Wurzelschäden und Krankheitserregern. Wurzelstress durch zu viel oder zu wenig Wasser, extreme Temperaturen, Überdüngung, schlechten pH-Wert des Bodens, Ringwurzeln und Wurzelpilze ist schädlich und sollte vermieden werden. Eine gute Sauerstoffversorgung der Wurzeln, die richtige Temperatur, ausreichend Wasser und Nährstoffe sowie die passende Behältergröße sind entscheidend, um Wurzelstress zu vermeiden [39].

Erkennen von Mangelerscheinungen

Mangelerscheinungen bei Kalzium, Magnesium und Schwefel sind häufige Stressfaktoren. Kalziummangel zeigt sich in deformierten neuen Blättern, während Magnesiummangel ältere Blätter betrifft, die gelb werden. Schwefelmangel äußert sich in blasseren oder gelblichen neuen Blättern oder in den ältesten Blättern, abhängig von der Ursache des Mangels. Die Behebung dieser Mangelerscheinungen erfordert oft die Anpassung des pH-Werts und die Zugabe spezifischer Nährstofflösungen​ [40]​.

High-Stress Training (HST)

Techniken wie Topping, Main-Lining und Super Cropping sind Teil des HST und können das Wachstum und die Erträge von Cannabis-Pflanzen maximieren. Diese Methoden erzeugen Stress durch das Schneiden, Biegen oder Brechen der Pflanzenstängel, was die Pflanze zu einer veränderten Wachstumsreaktion anregt. Während HST zu einer erhöhten Ernte und möglicherweise zu einem höheren THC-Gehalt führen kann, birgt es auch Risiken, insbesondere die Gefahr des Hermaphroditismus, wenn Pflanzen zu stark gestresst werden​ [41]​.

Zur Vermeidung von Stress bei Cannabis-Pflanzen ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen förderlichem und schädlichem Stress zu finden und die Pflanzen sorgfältig zu beobachten, um Anzeichen von Stress frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

FAQs

Wie viele Cannabis-Pflanzen darf ich in meinem Haushalt anbauen?

Pro volljährige Person im Haushalt ist der Anbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen für den Eigenkonsum erlaubt.

Welche Ausrüstung benötige ich für den Anbau von Cannabis?

Für den Indoor-Anbau von Cannabis benötigst Du:

  • Cannabissamen
  • Zugang zu Samenbanken
  • Düngemittel und Substrate
  • Schädlingskontrolle
  • Ausrüstung für den Indoor-Anbau
  • Gartenzubehör
  • CBD, Extrakte und Reiniger
  • Spezielle Cannabis-Utensilien

Wann sollte man am besten Cannabis pflanzen?

Die ideale Zeit, um Cannabis im Garten anzubauen, beginnt Mitte April. Die Pflanzen sollten auf einer hellen Fensterbank oder in einem frostgeschützten Gewächshaus vorgezogen werden, da sie viel Licht für ihr Wachstum benötigen.

Wie groß werden Cannabispflanzen beim Indoor-Anbau?

Während Cannabispflanzen im Freien je nach Sorte über 2,5 Meter hoch wachsen können, erreichen sie beim Indoor-Anbau selten eine Höhe von mehr als 1,2 Metern.

Referenzen

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